Ausstellung

Paris – Metropole des Entertainments

Chéret – Mucha – Toulouse-Lautrec und die Plakatkunst um 1900

07.09.2025 bis 14.12.2025

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu einer Neuerung, die das optische Bild der grauen Straßen der Metropolen nachhaltig verändern sollte: Der Maler Jules Chéret (1836-1932) hatte in London in den 50er Jahren die Möglichkeiten neuer Druckpressen kennengelernt. Zurückgekehrt nach Paris nutzte er die neuen Formate der Lithographie für farbkräftige Ankündigungen von Veranstaltungen. Wie kein zweiter erkannte der Künstler die Erfordernisse der neuen Technik, die es auch im schnellen Vorbeifahren dem Betrachter ermöglichen sollte, die Bildinhalte zu erfassen. Gleichzeitig waren auf diese Weise alle Menschen ohne sozialen Unterschied mit Werken der Kunst ihrer Zeit konfrontiert, auch wenn sie nie ein Museum oder eine Galerie besuchten. Damit festigten die Plakate den Ruf von Paris als Hauptstadt von Kunst und Entertainment. Viele damals prominente Stars, wie die Schauspielerin Sarah Bernhardt (1844–1923), die Tänzerin Loïe Fuller (1862–1928) und der Chansonnier Aristide Bruant (1851–1925) verdankten ihre Popularität der großen Präsenz effektvoller Ankündigungen ihrer Veranstaltungen, die von prominenten Künstlern gestaltet wurden.

Durch dieses neue Medium entwickelte sich eine völlig neue Ästhetik. Bunte Farben von großer Leuchtkraft sollten die Blicke der Passanten auf sich ziehen. Die gekonnte Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Fläche war für die Wirkung des Plakates ebenso wichtig, wie eine durchdachte Typographie, die ihre Botschaft klar vermitteln konnte. Blieb Chéret noch der Malerei seiner Zeit verbunden, so setzten seine Zeitgenossen wie Théophile-Alexandre Steinlen (1859-1923), Alphonse Mucha (1860–1939) und Henri de Toulouse-Lautrec (1864–1901) diese Forderung noch radikaler um.

Wesentliche Anregungen gab der japanische Holzschnitt, der in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts erstmalig auf dem Europäischen Kunstmarkt erhältlich war. Die Ausstellung präsentiert Meisterwerke dieser Kunstgattung aus der Sammlung des Museums für Gestaltung in Zürich, worunter auch bekannte Ikonen der Plakatkunst, wie die Plakate für die Nachtlokale „Chat Noir“ und „Moulin Rouge“ zählen. Sie verdeutlicht gleichzeitig die Voraussetzungen, die zu ihrem durchschlagenden Erfolg geführt haben.

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag und Feiertage 10:00 - 17:00 Uhr
Montag geschlossen



 

 

Veranstaltungsort(e)
Kunsthaus Apolda Avantgarde
99510 Apolda
Bahnhofstraße 42
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